Lurch des Jahres 2016 – der Feuersalamander

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Feuersalamander zum Lurch des Jahres 2016 ernannt.

p8918Feuersalamander                         Salamandra salamandra                          Fire Salamander

Steckbrief des Feuersalamanders

  • kräftig gebauter, landlebender Schwanzlurch mit breitem, flachem Kopf, kurzen Gliedmaßen und rundem Schwanz
  • Gesamtlänge meist 14–18 cm, in Südeuropa selten bis maximal 28 cm
  • glatte, glänzende Haut mit Drüsenreihen beiderseits unterhalb der Rückenmitte und einem Paar großer Ohrdrüsen (Parotoiden) am Hinterkopf, aus denen bei Gefahr ein starkes Hautgift abgesondert wird
  • schwarz und gelb (selten orange bis rötlich) gefleckte oder gebänderte Rückenzeichnung, individuell und je nach Unterart sehr variabel
  • Bauch schwarz bis grau oder schwach gelblich gefleckt
  • Larven mit Außenkiemen und hellen Flecken an den Beinansätzen

feuersalamanderweitere Bilder gibt es hier:

http://www.fokus-natur.de/suche/?tags=,feuersalamander

Der Feuersalamander ist eine am Boden lebende Amphibienart mit wasserlebendem Larvenstadium, die feuchtkühle, von Quellbächen durchzogene Laub- und Mischwälder bevorzugt. Als Verstecke an Land werden Totholz, Steine und Laub sowie Kleinsäugerbaue oder Erdlöcher genutzt. Zum Absetzen der Larven dienen langsam fließende, nährstoffarme und kühle Gewässer mit Stillwasserbuchten oder Kolken; vor allem fischfreie Bäche, seltener auch Waldteiche und Tümpel. Bei der Wahl der Larvengewässer, Verstecke und Winterquartiere zeigen Feuersalamander eine hohe Ortstreue, können aber auch weitere Strecken zurücklegen.

Die Gründe für den rückläufigen Bestandstrend beim einheimischen Feuersalamander sind insbesondere die Zerstörung, Verschmutzung und Zerschneidung seiner Lebensräume. Durch die enge Bindung der Art an Laub- und Mischwälder sowie geeignete Larvengewässer gehen die Hauptgefährdungsursachen von der Forst- und Wasserwirtschaft, in Bacheinzugsgebieten von der Landwirtschaft aus. Beobachtungen zahlreicher überfahrener Salamander zeigen, dass auch Straßen und Forstwege ein erhebliches Gefahrenpotenzial bergen.
Die deutsche Bezeichnung der Art geht auf den Aberglauben zurück, dass dieser Lurch Feuer überleben und sein giftiges Hautsekret die Glut löschen würde. Schon die alten Römer hatten davor gewarnt, dass der Feuersalamander mit seinem Gift „ganze Völker vernichten“ könne, und noch im Mittelalter unterstellte man ihm eine abnorme Giftigkeit: In den Brunnen gefallene Tiere sollten das Wasser vergiften, „der bloße Hauch seines Atems Menschen töten“.

 

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